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Und was nutzt du wofür?
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Ideen/ Probleme/Lösungen/Aufgaben sammeln
- das gehört fast zu jedem Workshop.


Ich würde so einiges wetten, dass es auch in deinem Gruppenformat eine Sammel-Aktivität gibt. Ideen? Probleme? Lösungen? Alternativen? Aufgaben? Hindernisse? Irgendwann kommt fast immer der Punkt mal alles auszuspeichern und in die Mitte zu "werfen".

Aber wie genau machst du das?
Mit einem Brainstorming?
Oder ist es ein Brainwriting?
Und wo ist überhaupt der Unterschied?


💭 "Brainstorming" und "Brainwriting" -
Was ist der Unterschied und was setzt du wo ein? 💬


Starten wir mit der Gemeinsamkeit:

Sowohl Brainstorming als auch Brainwritingsind Kreativitätstechniken, die vor allem in Gruppen eingesetzt werden um für eine Herausforderung oder Fragestellung möglichst viele, oft neuartige Lösungsmöglichkeiten (oder die oben genannten Dinge), zu finden.

 

Bevor wir uns mit den Unterschieden beschäftigen
nehmen wir beides kurz unter die Lupe:


Wie
genau funktioniert Brainstorming ?

Phase 1: Ideen sammeln

Beim Brainstorming wird meist so vorgegangen, dass in Phase 1, der Ideenfindung alle Gruppenmitglieder ihre Ideen laut aussprechen - manchmal der Reihe nach, oft einfach durcheinander.
Eine vorher bestimmte Person notiert sie für alle sichtbar z.B. an einem Flipchart oder auch auf dem Laptop, dessen Bild mit dem Beamer für alle sichtbar ist. Wichtig: die Person selbst notiert genau was sie hört und verändert die Idee nicht schon beim Aufschreiben.

Die Brainstorming Regeln:

Brainstorming funktioniert leider nur dann wirklich konstruktiv, wenn die Brainstorming-Regeln bekannt sind und von allen eingehalten werden:

➼ Je MEHR Ideen desto besser!
Ausnahmsweise gilt hier mal Quantität vor Qualität! Das Aussieben und die Prüfung der Machbarkeit geschieht erst im zweiten Schritt.

Je VERRÜCKTER die Ideen, desto besser!
Komplett verrückt diese Idee? Erst in der Zukunft möglich? Viel zu teuer? EGAL! Wer weiß, was dadurch in den Köpfen der anderen Teilnehmer geschieht? (siehe Regel 3)

KEINE Kritik, kein Nein, keine Schere im Kopf!
Die wichtigste und schwierigste Regel. Was XY sagt ist viel zu teuer/unrealistisch/wurde schon versucht? EGAL! Hier geht es darum, dass jede*r Ideen völlig frei äußern darf und will.

Gegenseitige Inspiration und weiterdenken erwünscht!
Genau das wolltest du auch gerade vorschlagen, nur anders? Kein Problem! Nimm die Idee und entwickle sie weiter, baue auf ihr auf. Brainstorming ist eine Gruppenleistung und es geht genau darum, dass gemeinsame Ideen entstehen! Beim Brainstorming gibt es kein Copyright. Das ist ein Teamsport!

Als Moderatorin wiederhole ich diese Regeln vor jedem Brainstorming, das ich durchführe - völlig egal wie gut die Teilnehmer*innen glauben, sie zu kennen.
Und ich bin streng! Skepsis und Kritik hat in dieser Methode nichts verloren. Auch keine hochgezogenen Augenbrauchen oder abgewendete Blicke. Die Realismus-Brille darf danach poliert werden, aber im Brainstorming selbst ist alles möglich.

Was ist noch wichtig?
Neben den Brainstorming-Regeln ist außerdem wichtig, dass es eine konkrete Fragestellung und einen festen Zeitrahmen gibt, die allen bekannt sind. Ich schreibe die Frage am liebsten für alle sichtbar auf und lasse die Zeit - ebenfalls gut sichtbar - als Countdown ablaufen.


Phase 2: Ideen ordnen und bewerten

Nach der Ideenfindung werden in Phase 2 die Ideen geordnet und bewertet. Jetzt ist auch der Zeitpunkt kritisch zu hinterfragen, ob das Budget für die Idee reicht, etwas mit dem aktuellen Wissensstand umsetzbar ist oder das Problem damit nicht nur verlagert wird. Jetzt ist der Moment für Skepsis und Realismus.

Als Moderatorin weise ich vorher darauf hin, Idee und Person zu trennen. Ich kann eine Idee unrealistisch finden, die Person selbst jedoch respektvoll und wertschätzend behandeln - auch und gerade durch meine Ausdrucksweise. Auch hier bin ich streng und sorge dafür, dass ein konstruktiver Umgangston herrscht.
 

Was ist anders beim Brainwriting?

Das Brainwriting funktioniert grundsätzlich ähnlich und wird auch für ähnliche Frage- oder Problemstellungen eingesetzt.
Der große Unterschied ist, dass hier zu Beginn der Sammelphase alle Beteiligten zunächst still und nur für sich ihre Ideen schriftlich notieren. Digital oder analog - beides möglich.
Das hat den Vorteil, dass alle Ideen ihren Raum bekommen. Beim reinen Brainstorming gehen leider trotz aller Regeln oft Ideen von ruhigeren Beitragenden unter.

Eine gute Idee ist, die Ideen gleich auf Kärtchen oder Klebezettel schreiben zu lassen, dann muss nicht alles von den Listen nochmal auf ein Flipchart gehängt werden. Diese Ideen können dann in der Folgephase auch gleich sortiert, geclustert oder priorisiert werden.

Für das Brainwriting gibt es unterschiedliche Varianten:

 

Eine besonders ergiebige und einfach durchzuführende
Variante des Brainwriting ist die
"Methode 6-3-5"

So funktioniert's:


6 Teilnehmende bekommen ein jeweils gleich großes Blatt Papier z.B. Din A4. Dieses wird durch Falten oder mit Strichen in 18 Kästchen aufgeteilt (3 Spalten und 6 Zeilen). Jede Person schreibt nun auf das eigene Blatt in die erste Zeile pro Spalte eine Idee, also 3 Ideen, zur Lösung der gemeinsamen Problemstellung.
Nach einer Zeit X, die natürlich je nach Fragestellung variieren kann, reicht jede*r das Blatt an den Nachbarn weiter, z.B. im Uhrzeigersinn. Jetzt versuchen alle die genannten Ideen zu ergänzen, weiterzudenken oder zu konkretisieren. Diesen Schritt wiederholen alle 5 Mal.

Mit dieser Methode können z.B. bei einer Rundenzeit von 5 Minuten innerhalb von 30 Minuten 108 Ideen entstehen: 6 Teilnehmer × 3 Ideen × 5 Wiederholungen.



  • Klingt kompliziert? Gar nicht!
    Ich hab das nochmal aufgezeichnet
    und hoffe das macht es noch klarer :)

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    Erdmännchen-Fun

    Heute gibts einfach was fürs Herz.
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