Wenn ich dir nur einen einzigen Tipp
für deine Workshops geben dürfte...
...,dann würde ich dir sagen: "Mach du weniger und lass deine Teilnehmenden mehr machen!"
"Hä?" wirst du sagen. 😳 "Die wollen doch bei mir workshoppen, zahlen sogar Geld dafür. Da kann ich doch nicht weniger machen, weniger bieten, weniger leisten!?"
Doch! Glaub mir! Genau das wird deinen Workshop nicht schlechter, sondern besser machen.
Let me explain!
🎉 #arbeitenlassen -
Warum ist das mein liebstes Workshop-Prinzip?
Workshop wird korrekt mit „Werkstatt“ übersetzt.
Ich weiß, dass du das weißt, aber ich wollte dich nochmal dran erinnern, denn in einer Werkstatt hat ein reiner Vortrag nichts zu suchen.
Da wird gemeinsam "gewerkelt" (wie man in Bayern sagen würde).
Meist ist die erste Methode, die uns einfällt, wenn wir darüber nachdenken, wie wir Wissen vermitteln können aber schlicht „Ich erzähle dir mein Wissen“.
Mein Tipps:
Halte das (also "ich erzähl euch was") im Workshop möglichst kurz und hänge in Gedanken immer unbedingt „und dann machen wir für Dich/Euch was Neues draus“ hinten dran.
Auch bei der (kurzen) Wissensvermittlung kannst du deine Teilnehmer:innen ganz aktiv einbeziehen.
Hier ein paar Ideen dafür:
Bevor du deinen inhaltlichen Impuls gibst, frage deine Teilnehmer:innen, was sie über das Thema schon wissen.
Garniere deinen Input mit Mikro-Interaktionen, wie z.B. Schätzfragen oder Abstimmungsfragen oder „Wer hat schon mal“-Fragen.
Lass die Gruppe selbst Beispiele finden, statt welche zu geben und kommentiere diese dann lieber, z.B. wenn sie noch nicht ganz passend sind oder eine Ausnahme darstellen.
Lass die Gruppe Inhalte selbst erarbeiten - entweder mit einer Vorlage von dir oder völlig frei, als gesamte Gruppe oder in kleineren Gruppen, die sich die Ergebnisse dann gegenseitig erklären.
Wichtig:
Was die Gruppe selbst erarbeitet, wird unperfekt sein! Wie bei Kinderbasteleien.
Krumm und schief und noch lange nicht fertig.
(und voller "happy little accidents" 😉)
Aber es wird der eigene Beitrag sein und wie ein Kind zum eigenen krumm-schiefen Kunstwerk, werden sie dazu eine völlig andere Beziehung haben als zu deiner "perfekten" Version oder Vorlage.
Was wir selbst entdecken und im Wortsinne begreifen dürfen, führt zu ganz anderen Lerneffekten als das, was wir nur gezeigt oder erklärt bekommen. Die Kombination ist der Schlüssel!
Als Hinweis für dich: Auch wenn man all das versteht, ist es nicht so kinderleicht wie es klingt, denn wenn wir die Teilnehmer:innen selbst erarbeiten lassen, was wir erklären oder zeigen könnten, dann geben wir Kontrolle ab. Wir meinen weniger gut steuern zu können, ob und wie gut die Teilnehmenden die Lernziele erreichen.
Was dir als Moderator:in dabei helfen kann: Hol dir ggf. ein Zwischenfeedback ein, indem du fragst, wie es den Teilnehmer:innen gerade geht oder wozu sie noch Fragen haben. Das gibt dir Sicherheit.
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